Karate: German Open – der JKA-Cup des DJKB

Von Bianca Walsleben

Zum 49. Mal wurde der JKA-Cup des DJKB in Bottrop am vergangenen Wochenende ausgetragen. Damit ist es das älteste Karate-Turnier Europas. Seit mehreren Jahren nehmen auch Karatekas anderer Länder am Wettkampf teil
. In 2022 war ihre Beteiligung so hoch wie nie zuvor. Neben drei norwegischen Teams, reisten auch Schweizer, Tschechen, Franzosen sowie Polen an und bereicherten das Turnier mit ihrer Qualität ungemein. Auf Grund der hohen auswärtigen Beteiligung, verbunden mit der Hoffnung auf noch mehr Zuwachs, bekam der JKA-Cup in diesem Jahr den Namenszusatz „German Open“.
Insgesamt waren 62 Vereine mit 450 Starts gemeldet. Neun Uhr morgens wurde angegrüßt und halb zehn Uhr abends war der letzte Pokal überreicht – ein Marathon für Teilnehmer, Coaches und Kampfrichter. In der ersten Tageshälfte wurden die Begegnungen im Kumite Einzel und Team ausgetragen. Dabei stach vorallem Louis Keffel vom „Hatsuun Jindo“ Karate-Club Magdeburg-Barleben e. V. heraus. In allen Vorrunden gewann er mit zwei zu null Wertungen, ließ keine Gegentreffer zu und dominierte seinen Pool. Im Finale trat er gegen den Stuttgarter Jamal Afful an.
Zunächst punkteten beide Kämpfer mit jeweils einem Jodan Oi Zuki. Der nächste Punkt hätte die Entscheidung gebracht. Im Gerangel kam es dann zu sehr hartem Kontakt am Kopf durch den Stuttgarter, in dessen Folge Louis Keffel zu Boden ging. Der Wettkampfarzt nahm ihn nach einer Untersuchung aus dem Kampf. Kontakt dieses Ausmaßes ist im Shotokan Karate untersagt, weshalb der Stuttgarter disqualifiziert und Louis zum Sieger erklärt wurde.

Trotz des Titelgewinns war das Ergebnis für Louis nicht befriedigend. Hinzu kam, dass er verletzungsbedingt nicht mehr mit seinem Kumite-Team antreten konnte. Ersatzweise wurde spontan ein Kämpfer von Kiko Hannover rekrutiert, der an der Seite von Anton Schwerdtfeger und Benjamin Talarzcyk das Halbfinale bestritt.
Dort ereilte Anton leider ein ähnliches Schicksal wie zuvor Benjamin. Durch zu harten Kontakt am Kopf ging er k.o. und wurde dadurch zum Gewinner des Kampfes erklärt. Das neu gewonnene Teammitglied aus Hannover gewann seinen Kampf souverän mit zwei zu null und als letztes hatte Benjamin das Nachsehen gegen seinen Kontrahenten. Mit zwei zu einem Sieg zogen die Magdeburger ins Finale gegen das Team aus München ein. Nun mit nur zwei Kämpfern, da auch Anton für weitere Aktivitäten gesperrt wurde. Runde eins musste also mangels Kämpfer verloren gegeben werden. Runde zwei ging nach Punkten an München. Damit bestand zwar keine Chance mehr auf einen Sieg für den HKC, doch Benjamin ließ es sich nicht nehmen, noch einmal seine Stärke zu beweisen. Mit Erfolg – sein Oi Zuki Jodan war perfekt getimed, stark und im optimalen Abstand platziert. Das honorierten die Kampfrichter mit einem Ippon, dem Sieg für Benjamin und der Silbermedaille für das Team.
Das Damen Kumite-Team des HKC der 14-17jährigen konnte seine Vorrunden alle mit zwei zu einem Sieg für sich entscheiden. Im Finale mussten Amy Lüer, Jette Lüdke und Gastkämpferin Veronika Drobova (aus Darmstadt) gegen Kiko Hannover antreten.
Jede von ihnen dominierte zweifellos ihre Kämpfe und gewann souverän mit zwei zu null Punkten. Damit wurden sie verdient Gewinner der German Open.
Nachdem Celina Kreutz im Kumite die Bronzemedaille erkämpfen konnte, ging sie mit Sophie Willuweit und Jana Elvers im Kata-Team an den Start. In den Vorrunden lagen sie mit ihrer Kata noch knapp auf Rang zwei mit einem Zehntel Vorsprung vor den Norwegerinnen. Diese legten im Finale noch einmal mit einer anderen Kata nach und überholten die Mannschaft des HKC nach Punkten. Damit erreichten die Magdeburgerinnen mit ihrer Nijushiho die Bronzemedaille.
Beim Herren Kata-Team um Niclas Huckauf, Leon Schott und Huy Bui Ngoc verhielt es sich umgekehrt. In den Vorrunden lagen sie hinter den Schweizern und Karlsruhe auf Rang drei. Im Finale konnten sie letzte Schwächen aus der Vorrunde beheben und zogen souverän an Karlsruhe vorbei. Einzig das Team aus der Schweiz zeigte die Kata Unsu in einer Synchronität und Ausdrucksstärke, die die Magdeburger noch nicht überbieten konnten.
Aber es ist ein lohnenswertes Ziel für das 50jährige Jubiläum des JKA-Cups im kommenden Jahr dort mitzuhalten. In diesem Jahr nahmen sie schon stolz auf Rang zwei Platz. Damit ist die Wettkampfsaison 2022 beendet und es gilt, neue Ziele zu setzen und den richtigen Ansatz zu finden, diese zu realisieren.

Platzierungen:
1. Platz: Louis Keffel – Kumite 16-17 Jahre Jette Lüdke, Amy Lüer, Veronika Drobova (KC Shotokan Darmstadt) – Kumite-Team Damen 14-17 Jahre
2. Platz: Louis Keffel, Benjamin Talarczyk, Anton Schwerdtfeger – Kumite-Team Herren 14-17 Jahre Niclas Huckauf, Huy Bui Ngoc, Leon Schott – Kata-Team Herren ab 18 Jahre
3. Platz: Celina Kreutz – Kumite Damen 18-20 Jahre Simon Zerlin für Tsunami Köln – Kumite-Team Herren ab 18 Jahre Sophie Willuweit, Celina Kreutz, Jana Elvers – Kata-Team Damen ab 18 Jahre


Mehr Bilder oder Fragen zum Beitrag?
Dann meldet euch gerne unter oeffentlichkeitsarbeit@hkc-magdeburg.de