Von Bianca Walsleben

Mit 34Jahren hat Claudia Walsleben ihre ersten Schritte im Shotokan Karate gemacht.
Ihre Leidenschaft für die Kampfkunst übertrug sich mit der Zeit auch auf ihre Kinder und so wurde Karate zu einer Freizeitbeschäftigung für die ganze Familie.
Als Gründungsmitglied und Vorsitzende des „Hatsuun Jindo“ Karate-Club Magdeburg-Barleben e. V. ist sie immer nah am Geschehen rund um alle Belange des Vereins. Dazu zählten auch von Beginn an Wettkämpfe, auf die sie ihre Kinder Stephan und Bianca gemeinsam mit ihrem Mann begleitete und als Coach dem HKC zur Seite stand.
Doch eines fehlte ihr über die Jahre: Zu erfahren, was genau es bedeutet und wie es sich anfühlt, sich in einem Wettkampf zu messen.
Dass viele erwachsene Karatekas diese Neugier umtreibt, erkannte der Karateverein in Calw (Nähe Stuttgart) und rief den JKA Senior Cup ins Leben.
In diesem Jahr, mit fast 62 Jahren, wagte Claudia Walsleben den Schritt und meldete sich in der Gruppe ab 60 Jahren an. Mit ihr reiste Tochter Bianca, die den Spieß einmal umdrehte und nun zum ersten Mal ihrer Mutter beim Wettkampf zur Seite stand.
Und es sollte sich lohnen.
Im Kata-Wettbewerb durchlebte Claudia zum ersten Mal die Aufregung vor dem Gang auf die Tatami (Kampffläche), die Ungewissheit, was auf einen zukommt und die Euphorie, die Situation gemeistert zu haben. Mit ihrer Final-Kata Gojushiho Sho krönte sie dieses Erlebnis mit der Goldmedaille.
Im Kumite-Shiai legte die Nervosität die sonst so kampfeslustige Claudia kurzzeitig lahm. An den direkten Kampf mit einer unbekannten Gegnerin musste sie sich erst noch gewöhnen. Im Kampf um Platz drei platze der Knoten und so konnte sie auch dort eine Platzierung erreichen: Bronze für den HKC.
Mit neuen Aufgaben, die erst der Wettkampf zu Tage brachte, steigt Claudia Walsleben nun frisch motiviert ins Training und plant, im kommenden Jahr einige Mitstreiter im HKC zu begeistern und gemeinsam zum JKA Senior Cup 2023 zu fahren.