Sie kämpfen wieder

Erster Karate-Lehrgang beim HKC
Von Bianca Walsleben
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben – getreu diesem Motto hat der „Hatsuun Jindo“ Karate-Club Magdeburg-Barleben e. V. die Hoffnung nicht aufgegeben, seit Frühjahr letzten Jahres endlich einen vereinsinternen Lehrgang durchzuführen.
Oft wurde die Veranstaltung verschoben, doch das Warten sollte sich lohnen. Unter erschwerten Bedingungen, geschuldet der andauernden pandemischen Lage, hat der Vorstand des HKC die Mühen der Organisation gern auf sich genommen, damit die Karatekas des Vereins endlich wieder gemeinsam in der Halle stehen können.
Am vergangenen Samstag war es dann so weit: Unter dem Titel „Trainingday“ fanden sich gut 160 Mitglieder des Magdeburger Vereins in der Sporthalle der Grundschule am Grenzweg ein, um bei Sensei (Cheftrainer) Stephan Walsleben nach gewohnter Manier ins Schwitzen zu kommen. Aufgeteilt in drei Gruppen zeigten alle Karatekas, dass sie seit dem letzten Lehrgang im Februar 2020 in ihrer Entwicklung keine Rückschritte gemacht haben. Dank des ambitionierten Onlinetrainingsangebots während der Lockdownphasen, dem zügigen Übergang in das Outdoortraining sowie einer breit aufgestellten Mediathek mit Trainingssessions und einzelnen Lehrvideos konnte das Niveau gehalten werden.
Vom Weißgurt bis zum Danträger (Meistergrad – Schwarzgurt) war die Freude über das Zusammenkommen unfassbar groß. Auch die Eltern der Kinder betonten immer wieder, wie gut der HKC die Situation gemeistert hat und stets seinen Mitgliedern das Bestmögliche geboten hat.
Der Lehrgang war nicht nur eine Premiere seit Corona, sondern auch im Hinblick auf das Teilnehmerfeld. Zum ersten Mal nahmen Mitglieder der Rollstuhlkarategruppe an solch einem Event teil. In einer Reihe standen sie gemeinsam mit ihren Trainerinnen Claudia Walsleben und Antonia Lubner-Schmidt, die dabei unterstützten die Aufgaben des Senseis rollstuhlgerecht umzusetzen.
Der Lehrgang diente nicht zuletzt vielen zur finalen Vorbereitung auf die Prüfung am darauffolgenden Tag. Unglaubliche 120 Karatekas des HKC absolvierten am Sonntag ihre Gürtelprüfung. Auch das war ein Novum in der Vereinsgeschichte. Die Organisation einer solchen Herkules-Aufgabe forderte alle Beteiligten. Aufgeteilt auf drei Prüfertische, zwei in den Trainingsräumen des Vereins, einer auf der Wiese des Geländes,
starteten die ersten Gruppen 9:30 Uhr und die letzten waren 15:30 Uhr fertig. Geprüft wurden alle Alterklassen vom Weißgurt bis zum 1. Kyu – der Vorstufe zum Dan (Schwarzgurt). Auch die Rollstuhlgruppe war wieder vertreten. Sie stellten ihren eigenen Rekord auf: die beiden Prüflinge waren die ersten Rollstuhlfahrer, die in Sachsen-Anhalt eine Gürtelprüfung im Karate abgelegt haben. Die Trainerinnen Claudia und Antonia zeigten sich sehr stolz und hoffen, zukünftig noch mehr Teilnehmer dafür begeistern zu können.*
Abgerundet wurde das Wochenende vom Sommerfest auf der Wiese des Vereinsgeländes am Samstagabend. Der HKC bedankte sich bei seinen Mitgliedern dafür, dass sie diese schwierige und zähe Zeit durchgestanden haben und die Freude am Sport, egal in welcher Sparte, nicht verloren haben. Daher spendierte der Verein ein Grillfest samt Getränkeverköstigung und prasselndem Lagerfeuer. Man weiß nicht, wie die nächsten Wochen und Monate verlaufen, doch der Vorstand und die Trainer des „Hatsuun Jindo“ werden sich weiterhin für ihre Mitglieder einsetzen und immer einen Schritt nach dem anderen auf dem Weg zur Normalität machen. Der Dank aller Anwesenden gibt ihnen recht und ist Belohnung genug für das ehrenamtliche Team und seine Helfer.
Das nächste Highlight wartet bereits: Der Lehrgang „Ki-Karate Intensiv Sommer“ vom 9. – 13. August mit Dr. Petra Schmidt (5. Dan) in der Trainingsstätte des HKC.
*Die Rollstuhlkarategruppe trainiert immer dienstags von 18-19 Uhr


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